Yoga-Therapie

Was ist eigentlich Yogatherapie?

Was ist anders als im „normalen“ Yogaunterricht und wie unterscheidet sie sich zu einer Yoga- Einzelstunde?

Ursprünglich war Yoga ein rein spiritueller Weg für auserwählte Männer. Heute üben allein in Deutschland ca. 2,6 Millionen Menschen Yoga. Alle, auch noch so unterschiedliche Formen, haben das Ziel den psychischen und physischen Zustand eines Menschen positiv zu beeinflussen und in Einklang zu bringen.

Asanas (Körperhaltungen), Pranayama (Atemübungen) und Entspannungsübungen unterstützen, Stress abzubauen und gesund und fit zu bleiben. Hierzu gibt es inzwischen viele Studien und alle sind sich einig darüber, dass der Yoga das Nerven- und Hormonsystem harmonisiert und positiv beeinflusst.

So gibt es positive Wirkungen auf:

-        Bewegungsapparat
-        Herz-Kreislauf-System
-        Chronische Schmerzen
-        Konzentration
-        Individuelle Gemütsverfassung

Aber wie ist es möglich mit Yoga auf das ganzheitliche System des Menschen Einfluss zu nehmen?

Patanjali schreibt in seinen Yogasutren:

„citta vritti nirodhah“

„Yoga ist jener Zustand, in dem die seelisch geistigen Zustände zur Ruhe komme“

„Citta“ ist der Geist, es ist der Bereich unserer Wahrnehmung, Gedanken und inneren Bildern. All dies wird von unseren Erlebnissen und unserer Lebensweise geprägt und beeinflusst. Unser Geist ist ständig in Bewegung, denn unsere Gedanken lassen sich von äußeren wie inneren Reizen leicht ablenken. Eingefahrene, sich wiederholende Gedankenmuster führen, weil wir sie selten hinterfragen, zu Starrheit im Denken und Verhalten. Geschieht etwas, das nicht in diese mentalen Muster passt, ist unser Geist sofort unruhig (vgl. Trökes&Knothe 2014, Wolz-Gottwald 2013)

„Vritti“ heißt die Bewegung

„Citta vritti“ ist unser unruhiges und von Prägungen gesteuertes Alltagsbewusstsein.

„Nirodhah“ bedeutet zur Ruhe kommen von allem Tun und Denken. Achtsames, nicht wertendes Beobachten und Wahrnehmen. Allmählich eingefahrene Muster aufspüren und loslassen.

Und genau hier setzt die Yogatherapie an. Um Krankheiten vorzubeugen oder auch einen Weg der Selbstheilung zu finden, ist es wichtig, seinen Körper zu kennen und durch feines und sensibles Fühlen Signale des Körpers frühzeitig wahrzunehmen. So nehmen wir auch „schädigende“ Verhaltensweisen besser wahr und können sie durch positive ersetzen.

Yogatherapie verbindet Körperübungen, Achtsamkeitsübungen und Atemübungen. Es beinhaltet also mehr als reine Körperübungen für den verspannten Nacken oder ein Faszientraining.

Gezielte und zum Teil modifizierte Asanas können natürlich Probleme im Bewegungsapparat lindern und die Körperhaltung verbessern, aber um dies auch langfristig zu erhalten, gehört noch mehr dazu.

Denn genauso wichtig ist das Erlernen von Achtsamkeit und tiefer Atmung, um Spannungen zu lösen und ein Gefühl von Wohlbefinden zu erwecken. So kommt es zum Beispiel schon allein durch eine aufgerichtete Körperhaltung zu einer tiefen Atmung und dies hat eine positive Wirkung, sowohl auf chronische Schmerzen als auch auf unsere Gefühle und Emotionen. Alles spielt zusammen und der, so finde ich, oft lapidar gesagte Ausdruck „Ganzheitlichkeit“ bekommt eine wichtige Bedeutung.

Ein Beispiel ist die Tadasana-Haltung


Tadasana ist die Kunst des Stehens und ein wichtiger Ausgangspunkt für das Thema „Aufrechter Stand“ und zur Ruhe kommen.  Stille und Zentrierung ist wichtig für das eigene Wahrnehmen und geht jeder Bewegung voraus. Viele anatomische Beschwerden werden durch das Üben von Tadasana bewusst oder lösen sich sogar.

Hier könnt ihr schon mal die Wirkung von Tadasana ausprobieren:

- Füße erden und die Berührung zum Boden bewusst wahrnehmen. Großzehenballen gut verwurzeln, innere Fersen bleiben angehoben

- Beine gestreckt, stabil und lebendig

- Becken aufgerichtet, Leisten weit und das Schambein zieht sanft nach oben, das Gesäß bleibt dabei entspannt.

- Unteren Rücken entspannt und in der Länge nach unten fließen lassen.

- Kopfkrone in Richtung Himmel aufrichten

- Schultern entspannt, Weite im Brustkorb und an den Schulterblättern

- Das Schambein leicht in Richtung Bauchnabel anheben

- Die Kehle bleibt weich

- Die Atmung ruhig und fließend

Bleibe für einige Atemzüge bewusst in dieser Haltung und nimm wahr, wie sich deine Atmung und dein Körperempfinden verändern. Wenn du jetzt auch noch leicht lächelst, dann spüre Mal, was mit deiner Stimmung passiert 😊

Wenn die Yoga-Therapie auch für dich interessant ist, freue ich mich über deine Kontaktaufnahme...

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